Obwohl Metal weltweit eine treue Fangemeinde hat, gibt es einige Länder, in denen sich eine ganz besondere Thrash Metal-Szene entwickelte. Die meisten dieser Szenen entstanden, wie der Thrash Metal selbst, in den 1980er-Jahren, und die meisten sind seither wieder verschwunden. Ihre Musik ist uns aber bis heute erhalten geblieben und immer noch in der Lage, auch neue Generationen für dieses Genre zu begeistern.
Teutonischer Thrash Metal
Eine der Hochburgen des Thrash Metals in seiner Blütezeit war Deutschland. Pioniere der Szene waren hier Holy Moses und Knight of Demon, die sich später in Destruction umbenennen sollten. Beide Bands wurden durch die britischen Band Venom auf diese Stilrichtung aufmerksam und inspirierten selbst zahlreiche Bands, in ihre Schuhe zu treten, was zu einer sehr lebhaften Szene führte. Aus dieser erwuchsen zwei Musiklabel, Steamhammer und Noise Records, die weiter zur Verbreitung des teutonischen Thrash Metals beitrugen.
Der teutonische Thrash Metal kam aber nicht nur aus Deutschland. Auch Bands aus der Schweiz, Österreich und sogar aus Tschechien, die damals noch zur Tschechoslowakei und somit zum Ostblock gehörte, wurden der Szene zugerechnet. Somit kann man von einem zentraleuropäischen Phänomen sprechen.
Ende der 1980er-Jahre lösten sich viele Bands der teutonischen Szene auf. Die noch bestehenden Bands wendeten sich meist anderen Stilrichtungen wie dem Gothic oder Industrial Metal oder dem Hardcore Punk zu.
Australische Szene
Auch auf der anderen Seite der Erde entstand in den 1980er-Jahren eine große Thrash Metal-Szene. Diese hatte ihre Ursprünge in Melbourne und erlebte ihren Höhepunkt in der Mitte der 1980er, einige Jahre nachdem die Musik Europa und die Vereinigten Staaten erobert hatte. Die wichtigsten Bands war hier Wizzard, Hobbs‘ Angel of Death und Armoured Angel.
Anders als andere lokale Thrash Metal-Szenen verschwand die australische Szene Ende der 1980er-Jahren nicht, sondern sie entwickelte sich zu einem festen Teil der Underground Metal-Szene. Viele Bands sind bis heute aktiv und neue Bands stoßen hinzu. Dadurch ist die australische Szene heute eine der weltweit größten und sie hat auch im Ausland viele Anhänger.
Bay Area Thrash Metal
San Francisco im amerikanischen Kalifornien gilt als Geburtsort des Trash Metals und so verwundert es auch nicht, dass sich hier eine sehr aktive Szene bildete. Viele sehen die in Richmond gegründete Band Exodus als die erste Thrash Metal-Band und zweifelsfrei war sie eine der einflussreichsten. Sie beeinflussten Bands wie Testament, Death Angel oder Possessed, welche allesamt aus der Bay Area stammten und zu den wichtigsten Vertretern des Thrash Metals gehören.
Wie in den meisten anderen Regionen endete auch in der Bay Area die Begeisterung für den Thrash Metal Ende der 1980er-Jahre. Die meisten Bands lösten sich auf oder wendeten sich anderen Stilrichtungen zu. Zur Jahrtausendwende kam es hier aber, ausgelöst durch eine Benefizveranstaltung für den erkrankten Testament-Sänger Chuck Billy, zu einem Revival. Doch auch die wiedergefundene Begeisterung für den Musikstil sollte nur rund zehn Jahre anhalten, und so gilt die Szene heute wieder als weitestgehend ausgestorben.